In einer Zeit, in der sich Spiele immer öfter Blockbuster anpassen, sich bei filmischen Stilmitteln bedienen und auf ausgefeilte Geschichten und Charaktere zugreifen, ist es wahrscheinlich nicht verwunderlich, dass Ähnlichkeiten zum „großen Bruder“ Film auch bei den in Spielen dargestellten Charakteren der Fall sind. Die Ähnlichkeiten eines Solid Snake zu seinem filmischen Vorbild aus „Die Klapperschlange“ beispielsweise, kommt ja auch nicht von ungefähr. Einflüsse aus anderen Medien, vorzugsweise dem Film, müssen allerdings nicht immer so offensichtlich erkennbar sein, viel mehr sind deren Endprodukt in der Form eines Videospielcharakters oftmals ein Konglomerat von Charakteren aus allen möglichen Filmen, Serien oder auch anderen Spielen, die mal mehr und mal weniger bewusst ineinander verstrickt werden.
Ein Beispiel dafür wäre der Held aus Sony’s vielgelobter Action-Adventure-Reihe. Nathan Drake verkörpert Einflüsse von diversen zynischen Antiheld-Abenteurern, die wir aus Film und TV kennen. Allerdings soll es in diesem Blogpost ja um äußerliche Ähnlichkeiten gehen, womit der offensichtlichste Einfluss wegfällt: Er sieht zwar nicht so aus, aber dennoch, steht Drake mit all seinen Taten und Charaktereigenschaften für einen Indiana Jones einer neuen Generation. Naja, zumindest bis Harrison Ford 2020 mit knöchrigen Händen wieder zu seiner vergilbten Peitsche greifen darf. Kommen wir daher zurück zu Nathan. Tatsächlich sieht dieser nämlich weniger aus wie Harrison Ford’s Paraderolle, sondeeeeern…
…eher wie dieser fesche Mann, dessen realer Schauspieler ebenfalls auf den Namen Nathan hört. Nathan Filion, vielen bekannt in seiner Rolle als Malcolm Reynolds in Joss Whedon’s Serie „Firefly“, scheint Drake nicht nur namenstechnisch nahe zu sein, sondern auch für das Aussehen des Jungspunds Inspirationsquelle gewesen zu sein. Schauen wir uns Reynolds in „Firefly“genauer an, so fällt auf – auch dieser ist von seinem Habitus her der Rolle eines Indiana Jones oder Han Solo ganz schön nahe.
Ich weiß nicht, ob Harrison Ford irgendeine Ahnung von Videospielen hat. Falls jedoch jemand irgendwann mal in die Situation kommen sollte, den lieben Herrn mit einer Playstation und einem Exemplar „Uncharted“ vertraut zu machen, wäre es durchaus angebracht, auf das Cover zu zeigen, und ihm zuzuflüstern: „Hier, daran bist nicht ganz unschuldig“.
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Dieser Post ist Teil des Blogger-Projekts [52 Games] von zockworkorange. Leider habe ich erst sehr spät von diesem erfahren, aber ich werde dennoch versuchen, mich in den letzten Wochen noch daran zu beteiligen. Was [52 Games] eigentlich ist, könnt ihr hier nachlesen, Zudem gibt es hier noch eine Sammlung der bisherigen Themen und allen Artikeln.