Die Worldbuilding-Blaupause – Warum Avatar: Der Herr der Elemente noch heute funktioniert

2006. Irgendwo in Süddeutschland sitzt ein 12-jähriger Johannes gelangweilt auf einem zerknautschten Sofa, zappt träge durch das nachmittägliche Fernsehprogramm und schaltet zufällig genau in dem Moment auf den Sender Nickelodeon, als das ikonische Intro einer ganz besonderen Serie beginnt. Einer Serie, vor der nun, im Jahr 2018, ein 23-jähriger Johannes mit genau der gleichen Begeisterung sitzt wie vor über 10 Jahren. Wobei das genaugenommen nicht stimmt. In Wahrheit bin ich mittlerweile ein ganzes Stückchen begeisterter, da mir erst jetzt so wirklich klar wird, welches Meisterwerk Avatar eigentlich war und ist.

Neben der Etablierung starker Frauenfiguren, der gelungenen Portraitierung der Leidtragenden und Unterdrückten durch die Unterjochung der faschistoiden Feuernation, sowie dem pionierhaften Ankämpfen gegen klischeehafte Darstellungen von Geschlechterrollen, gibt es in Avatar: Herr der Elemente einen Aspekt, der mich bis heute mit einem wohlig warmen Gefühl an meine Kindheitserinnerungen mit der Serie zurückdenken lässt: Das durch und durch exzellente Worldbuildung. Im Folgenden werde ich daher darauf eingehen, was genau Avatar meiner Ansicht nach in diesem Punkt zu einer der besten Serien aller Zeiten macht. (Vorsicht, dieser Text beinhaltet massive Spoiler zur gesamten Serie!)

The best of two worlds (and cultures)

Fangen wir mit etwas Äußerlichem an, und zwar mit dem visuellen Stil, der Ästhetik, dem Setting und den übernommenen Einflüssen aus unserer Welt. In Avatar: Herr der Elemente erleben wir eine enge Verflechtung von Inhalten asiatischer und westlicher Kulturen, sowohl in der Gestaltung der Welt, als auch in der Erzählstruktur. Die Schöpfer der Serie, Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko, gaben an, dass sie zu ihren Inspirationsquellen Filme von Ghibli, wie beispielsweise Chihiros Reise ins Zauberland oder Prinzessin Mononoke, sowie japanische Serien wie Cowboy Bebop und FLCL zählen. Der klar erkennbare Einfluss dieser Animationserien knüpft dabei an einemeher westlich geprägten Erzählstil an. Avatar-Autor Gene Yang beschreibt diese Doppelidentität, die der Serie ihr Alleinstellungsmerkmal verlieh, folgendermaßen:

„[…] I really see Avatar: The Last Airbender as an American coming-of-age story set in an Asian fantasy environment. Each of the four nations draws heavily from specific Asian or Inuit cultures. The Avatar-verse is Asian the way Middle Earth is English. Air Nomad culture, for instance, is Tibetan Buddhism as seen through a fantastical, mythologized lens. It’s apparent in Aang’s clothes, in his philosophy, even in his food. However, many of the coming-of-age milestones in the series are American, or at least modern and Western. The young people have to define themselves apart from their parents and families, relying primarily on their peer group. Friendships and romantic relationships develop along modern, Western patterns.“

Hinzu kam, dass Avatar mit seiner aufeinander aufbauenden Erzählung der damals gängigen Erzählform westlicher Animationsserien widersprach. Bei diesen handelte es sich vorwiegend um Procedurals, also um Serien, die nach jeder Folge mehr oder weniger zu ihrer ursprünglichen Ausgangssituation zurückkehrten. Ein weiterer Einfluss, der offenbar der Erzähltradition der japanischen Animationsindustrie entstammte. Eine interessante Beobachtung dabei ist, dass The Last Airbender in Japan aufgrund von schlechter Resonanz offiziell nie komplett erschien und eine japanische Sprachausgabe nur für die ersten beiden Staffeln produziert wurde. Die möglichen Gründe für den Misserfolg der Serie im asiatischen Bereich sind allerdings vielzählig und würden hier wahrscheinlich den Rahmen sprengen.

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Bevor wir also Gefahr laufen, zu sehr in vereinzeltes Trivia-Wissen abzudriften, kommen wir nun zu den unterschiedlichen Kulturen, denen wir in Avatar begegnen. Nicht ohne Grund erwähnte ich bereits am Anfang des Artikels das Intro, das sich schnell zu einem essentiellen Bestandteil der Identität von Avatar entwickelte. Alles was wir über die Welt wissen müssen, um den zentralen Konflikt der Geschichte zu begreifen, wird in diesen knapp 40 Sekunden abgehandelt. Vier Nationen, vier Elemente. Wasser, Erde, Feuer, Luft. Die Feuernation begann einen Krieg gegen die restlichen Nationen. Der Avatar ist der einzige, der durch die Fähigkeit, alle Elemente bändigen zu können, die Macht besitzt, diesem Krieg ein Ende zu setzen. Und nun sehen wir beobachten wir sukzessiv Aangs Ausbildung und Reifeprozess, und drücken dabei die Daumen, dass er zu dem Avatar wird, den die Welt braucht. Viel Spaß!

Auch wird uns im Intro bereits auszugsweise die individuelle Ästhetik des Bändigens jeder einzelnen Nation gezeigt, bei welchen sich die Macher stark von traditionellen chinesischen Martial-Arts Techniken inspiriert haben lassen. Die Darstellungen der Gesellschaften der vier Nationen unterliegen dabei ebenfalls starken Einflüssen der, unter anderem, fernöstlichen Kulturen unserer Welt. So lassen sich sowohl bei der Portraitierung der Feuernation als auch der Erdnation einige traditionell chinesische Bezüge finden, bei den Wasserstämmen hingegen Einflüsse der Inuit- and Sireniki-Kulturen sowie die weiterer indigener Völker, und bei den Luftnomaden vorwiegend tibetische, buddhistische, sowie hinduistische Motive. Funfact am Rande: Dass die Wahl auf insgesamt vier unterschiedliche Elemente fiel, steht im Gegenzug zur omnipräsenten asiatischen Ästhetik wieder exemplarisch für einen westlichen Einfluss, da dieses Vierer-Modell seinen Ursprung in der griechischen Philosophie hat und im asiatischen Kulturraum ein Modell mit fünf Elementen geläufiger ist.

Das Geniale an diesem Zusammenspiel aus geokulturellen und kampfchoreographischen Einflüssen, die uns aus unserer Welt zumindest ansatzweise bekannt sind, ist dabei eben diese gekonnte Kombination innerhalb der Serie. Die Kulturen und Eigenheiten der vier großen Völker lassen sich aus ihrem Bändigungsstil klar herauslesen. Die ruhigen, eher defensiven Bewegungen der Luftnomaden spiegeln sich beispielsweise im meditativen und pazifistisch anmutenden Lebensstil eben dieses Volkes wider. Im Gegenzug steht der aggressive und schnelle Kampfstil der Feuernation ebenso sinnbildlich für die oftmals impulsiven und resoluten Charaktereigenschaften der Personen, denen wir aus dieser Kulturkreis begegnen.

Durch die Mischung sowie Neuadaption von Bekanntem und gleichzeitig Fremden und Fernen erzeugt die Welt von Avatar eine angenehme Atmosphäre aus kultureller Glaubhaftigkeit, Vielfalt und Tiefe, in die man als Zuschauer sehr gut abtauchen kann. Das Worldbuildung, das in Bezug auf die Nationen und ihren Bändigungsstilen hier kreiert wurde, bietet uns damit klar erkennbare, unterschiedliche kulturelle Strukturen die feinfühlig aufeinander abgestimmt wurden und die das Bild einer Welt vermitteln, die größer ist, als der Ausschnitt, der uns als Zuschauer offenbart wird.

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Die verschiedenen Bändigungstechniken in Aktion: Jedes Mal aufs Neue ein Genuss für die Augen

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Was wir zu sehen bekommen, hat Relevanz

Im Laufe des Abenteuers von Aang und seinen Freunden durchleben wir einmal eine Reise quer durch die Welt, die uns an eine Vielzahl unterschiedlicher Orte der vier Nationen führt, die alle ihre unterschiedlichen Gesellschaften, unterschiedlichen Mentalitäten und individuellen Problemen beherbergen. Mit jeder Sidestory, welche die Gruppe dabei erlebt, öffnet sich die Welt für uns ein Stückchen weiter und gibt uns Einblicke in die Hintergründe des Krieges oder erweitert das Wissen rund um die Mythologie der Serie.

Was einmal passiert oder erwähnt wird, taucht dabei jedoch nicht direkt wieder in die Irrelevanz ab, sondern beeinflusst die Serie und ihren Verlauf kontinuierlich. Nebencharaktere aus vergangenen Folgen tauchen nach einer Zeit wieder auf und überwunden geglaubte Probleme suchen die Gruppe immer wieder aufs Neue heim.

Selbst kleinste Randinformationen dienen nicht zum Selbstzweck sondern füllen die Welt nach und nach mit Wissenshappen, die sich dann allmählich gegenseitig ergänzen und ein vollständigeres Bild all der Hintergründe offenbaren. Wie haben die Erdbändiger eigentlich ihre Kräfte erlernt? Hier, eine Folge, die sich ihrer Inspirationsquelle widmet, den groß gewachsenen Lebewesen namens Dachsmaulwürfen. Mond- und Sonnenfinsternisse beeinflussen die Bändigungsfähigkeiten der Wasser- und Feuerbändiger? Keine Randnotizen, die einfach mal in den Raum geworfen werden, sondern Elemente, die innerhalb der Serie zu zentralen Handlungspunkten gemacht werden. Dass die äußeren Umstände wie im Fall der genannten Verfinsterungen starken Einfluss auf den Storyverlauf haben, ist nur ein weiterer Kniff, der die Welt lebendig und die in ihr stattfindenden Handlungen als logisch und nachvollziehbar erscheinen lassen. Mit der baldigen Ankunft von Ozais Kometen, der ihm mit enormer Kraft ausstatten soll, dient zudem ein weiteres kosmisches Ereignis als wichtige antreibende Kraft für die Geschichte.

Wir halten fest: Avatar: The Last Airbender baut seine Welt langsam und sorgfältig auf, gibt uns Einblicke in die unterschiedlichen Kulturen und in ihre jeweiligen Eigenheiten, präsentiert uns Nebenfiguren und Subplots mit Relevanz, die auch im späteren Verlauf der Geschichte noch an Wichtigkeit gewinnen und baut seine Welt mit allerlei Details und Eigenschaften aus, welche die Gruppe rund um Aang zwingt, sich ihnen anzupassen und ihre Pläne sinnvoll auf diese abzustimmen. Kaum ein Satz ist umsonst, kein Ort dient dem puren Eyecandy, keine Hintergrundgeschichte ist irrelevant – alles dient der Story und ihrer Figuren.

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Komplexe Backstories und nachvollziehbare Charakterentwicklungen

Last but not least: Die Figuren. Diese können in Avatar gleich aus mehrfachen Gründen überzeugen. Zum einen werden sowohl Protagonist Aang als auch Gegenspieler Zuko mit einer überzeugenden Hintergrundgeschichte ausgestattet. In einem Videoessay mit dem Titel „Compelling Backstories“ beschreibt YouTuber Sage Hyden auf seinem Kanal JustWrite, warum dies der Fall ist. Beide haben tragische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit erlebt, deren Geister sie immer wieder heimsuchen – Aang die Auslöschung des Lufttempels und Zuko die Vertreibung durch seinen Vater. Doch gesellt sich sowohl bei Aang als auch bei Zuko zusätzlich zur Tragik auch ein omnipräsentes Schuldgefühl.

Aang macht sich Vorwürfe, dass er sein Volk verlassen hat und nicht da war, als er gebraucht wurde und Zuko steht in einem ständigen inneren Konflikt, der ihn darüber philosophieren lässt, inwiefern er am „Versagen“, dem (wortwörtlichen) Verlust seines Gesichtes und seiner Ehre Schuld trägt. Gleichzeitig spielt sein Onkel Iroh eine entscheidende Rolle für seine Charakterentwicklung. Iroh, der seinen eigenen Sohn im Krieg verloren hat und dadurch die Sinnlosigkeit all der Kämpfe für eine vermeintlich bessere Ideologie einsah, versucht durch Zuko das nachzuholen, was er bei seinem eigenen Kind versäumt hat indem er versucht, ihn selbst diese Erkenntnis aufzuzeigen.

Diese Mischung aus tragischer Backstory und dem Verantwortlichmachen für das, was in der Vergangenheit liegt, sorgt für emotionale Höhepunkte und vor allem im Fall von Zuko für innere Zwiste, die sich durch die gesamten drei Staffeln ziehen und in einem dramatischen Finale mündet. Viele Fans bezeichnen seinen Plot unironisch als “Besten Redemption-Arc der TV-Geschichte”. Auch Aangs Entwicklung vom albernen Kindskopf mit allerlei Selbstzweifeln zum entschlossenen, alle Elemente beherrschenden Avatar, wird glaubhaft erzählt, während man als Zuschauer stets die Übersicht über das Voranschreiten seiner kämpferischen Fähigkeiten bewahren kann.

Bezüglich dieser Entwicklung will ich hier nochmal jene Folge aus Staffel eins erwähnen, in der Aang bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt Kontakt zu einem ihm freundlich gesinnten Feuerbändiger bekommt, der sich bereit erklärt, ihm in der Kunst der Flammen zu unterrichten. Alles scheint perfekt. Ein Feuerbändiger, der nicht der verfeindeten Feuernation angehört und sich als Lehrmeister bereitstellt? Besser könnte es ja nicht laufen! Denkt man. Denn hier kommt ein weiterer Grund für die gelungene komplexe Darstellung der Charaktere in Avatar zum Einsatz:

Das Fehlermachen. Die Gruppe rund um Aang agiert zwar aus der Position der „Helden“ und der moralisch „Guten“, was sie jedoch nicht daran hindert, auch hin und wieder falsche Entscheidungen zu treffen und anschließend mit den Konsequenzen leben zu müssen. In diesem konkreten Fall handelt Aang konträr zum Wissen, dass er eigentlich besser daran täte, erst das Wasser und die Erde zu studieren, bevor er mit dem Feuerbändigen anfängt, aber die frühen Erfolge und sein Übermut verleiten ihn zu dieser fatalen Fehlentscheidung, die letztendlich dazu führt, dass er seine Liebe Katara verletzt und dadurch ein Trauma entwickelt, welches er erst überkommen muss, als es schließlich wirklich soweit ist, das Feuerbändigen zu erlernen. Auch hier zeigt sich wieder: Nichts passiert umsonst. Nichts bleibt ohne Konsequenzen. Aber auch: Fehler gehören dazu und sind Bestandteil des Reifungsprozesses. Nur durch das Fehlermachen, entwickeln wir die Fähigkeit, über uns selbst und unsere Schwächen hinauszuwachsen.

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Case Study: Inventiveness, Completeness und Consistency – Avatar im Schnelltest

Abschließend möchte ich noch auf drei Begriffe eingehen, denen der Autor Mark J. P. Wolf in seinem Buch Building Imaginary Worlds eine zentrale Wichtigkeit für gutes Worldbuilding unterstellt: Inventiveness, Completeness und Consistency. Die Inventiveness steht für den Grad an Veränderung die in der Sekundärwelt (der erfundenen Welt) in Vergleich zur Primärwelt (unsere Welt) stattfindet. Auch wenn hier, vor allem bei Fantasygeschichten wie Avatar, der Kreativität freiem Lauf gelassen ist, beschreibt Wolf, dass für eine gelungene Inventiveness und das Mitfühlen mit diesen (Sekundär)Welten beispielsweise die Wiedererkennung von Konzepten aus der Primärwelt wichtig sei. Die Completeness beschreibt die Ganzheit, in der uns eine Welt gezeigt wird und mit welcher sie in unseren Köpfen vervollständigt wird. Dabei sagt Wolf, dass im Grunde keine fiktive Welt komplett „vollständig“ sein kann und dass gerade diese Inkomplettheit ein elementarer Aspekt erfundener Welten sei. Wichtig für glaubhaftes Worldbuilding ist hierbei die sorgfältige Auswahl der Ausschnitte, die wir tatsächlich geboten bekommen und ob diese es schaffen, ein größeres Ganzes zu veranschaulichen und anzudeuten. Das folgende Zitat von Tolkien über die Imagination der Herr der Ringe-Welt beschreibt treffend, welche Rolle dem Verschweigen und dem vagen Andeuten von Inhalten beim Geschichtenerzählen zuteil kommt.

“Part of the attraction of the L.R. is, I think, due to the glimpses of a large history in the background: an attraction like that of viewing far off an unvisited island, or seeing the towers of a distant city gleaming in a sunlit mist. To go there is to destroy the magic, unless new unattainable vistas are again revealed.” (J. R. R. Tolkien Briefe, Nr. 247)

Die Consistency schließlich gibt an, wie gut all diese Versatzstücke der Geschichte, die Strukturen der Welt, die Hintergrundgeschichten und die Figuren sinnvoll zusammenpassen, ohne, dass es sich anfühlt, als stimme hier etwas nicht ganz. Vollständig frei von Inkonsistenzen zu bleiben sei dabei zwar fast nicht möglich, aber gerade das Zusammenspiel größerer Versatzstücke müsse hier durchgehend schlüssig sein.

Machen wir doch am Ende mal einen kleinen oberflächlichen Schnelltest und analysieren die Welt von Avatar mithilfe dieser drei Begriffe. Zu der Inventiveness passt im Grunde das Meiste, was zum Unterpunkt „The best of two worlds (or cultures)” geschrieben wurde. Die Welt von Avatar und ihre Kulturen sind zum einen stark von allerlei Einflüssen unserer Welt geprägt, aber erzeugen in ihrer neuen Kombination zwischen Westlichem und Asiatischem etwas Neues und Erfrischendes. Gleichzeitig können wir viele Konzepte und Prozesse der Welt wiedererkennen und ihre Konsequenzen und Eigenheiten trotz der fiktiven Neuinterpretation nachvollziehen. In diesem Punkt besteht Avatar also schon mal ohne Probleme. Auch bezüglich der Completeness wurde im Text gezeigt, wie die Serie durch ihre portraitierte Heldenreise quer durch die Welt und ihre mit Relevanz ausgestatteten Sideplots sowie komplexen Figuren, in diesem Punkt so ziemlich alles richtig macht. Die Ausschnitte und Wissenshappen, die wir zu sehen bekommen, füllen kontinuierlich das Bild weiter aus, das wir von der Welt im Kopf haben. Die Schicksale, denen die Gruppe im Laufe der Geschichte begegnet, wirken exemplarisch für die Probleme und Konflikte die die Menschen in der Welt von Avatar plagen.

Die Eigenschaften und Regeln dieser Welt (bspw. die Auswirkungen der erwähnten kosmischen Ereignisse) beeinflussen das Handeln unserer Gruppe und lassen uns glaube, dass wir es hier mit einer lebendigen und „echten“ Umgebung zu tun haben. Auch was den letzten Punkt angeht, finde ich auf Anhieb keine Beispiele dafür, dass sich Avatar hier große Schnitzer erlaubt. Ein Beispiel wäre die bereits erwähnte Verflechtung der Ästhetik der verschiedenen Kampfstile und der kulturellen und Eigenschaften der Figuren aus den jeweiligen Nationen. Die einzelnen Aspekte der Serie wirken sorgsam und mit Bedacht aufeinander abgestimmt und die Welt, die in diesem Zusammenspiel kreiert wird, genau dadurch so glaubhaft.

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Dieses grandiose Worldbuilding, durch das ein Setting erschaffen wurde, in das sich der 12-jährige Johannes damals fallen lassen konnte und in das heute der 23-jährige Johannes zusammen mit vielen weiteren Fans immer noch abtauchen kann, bietet einen genialen Schauplatz für die epische und mit vielzähligen komplexen Figuren ausgestattete Geschichte, die Avatar: Herr der Elemente erzählt. Momentan stehen alle drei Staffeln der Serie auf Netflix zur Verfügung. Vielleicht habt ihr ja durch den Text Lust bekommen, euch mal wieder in die Welt von Aang, Katara, Sokka, Toph und Co. zu stürzen und vielleicht fällt euch ja jetzt umso mehr auf, was es ist, dass diese Welt zu einer so besonderen macht. Ich könnte ja noch ewig weiterzählen, aber… ich muss dann auch mal selbst weiterschauen. Danke fürs Lesen und bis bald!

Quellen, Links und Literatur:

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